Laufzeit vor Ort: Das Finale der Skyrunning World Series

Das Finale der Skyrunning Serie fand am zweiten Oktoberwochenende im baskischen Zeanuri, einem kleinen Bergdorf unweit von Bilbao, statt. Das Gorbeia Suzien ist das insgesamt letzte Rennen der Skyrunning World Series, welche in diesem Jahr 13 Rennen in 11 Ländern umfasste. Die Rennen sind hierbei meistens zwischen 25 und 35 Kilometer lang und haben ca. 2000-3000 Höhenmeter. Der Charakter der Strecken ist eher technisch und steil. Für das finale Ranking der Athlet*innen in der Skyrunning World Series werden bei jedem der 13 Rennen Punkte nach Platzierung verteilt. Das Finale in Zeanuri spielt dabei eine besondere Rolle, da ist hierbei die 2,5 fache Punkteanzahl gibt. Das verspricht ein spannendes Finalrennen. 

Umso freute ich mich auf ein Wochenende im Baskenland. Merrell ist hierbei einer der Hauptausstatter der Skyrunning World Series und nutzte das Finale Journalisten und Interessierte zum Abschluss der Saison zusammenzubringen. Gleichzeitig wurde der Merrell Skyfire 2, Gewinner eines ISPO-Awards 2022, den Anwesenden präsentiert und die Möglichkeit zum Test gegeben. Ein leichter, rennfreudiger Trailschuh mit Carbon-artiger Zwischensohle und Vibram MegaGrip Sohle, welcher dabei unter 200 Gramm bleibt.

Neblige Sichtverhältnisse und matschiger Boden zeichneten das diesjährige Rennen aus.

Am Vortag des Rennens fand die Pressekonferenz im San Mamés, die Heimspielstätte von Athletic Bilbao, statt. Athletic ist eine Besonderheit im spanischen Fußball, spielen dort nur Spieler mit baskischem Hintergrund. Auf der Pressekonferenz wurden auch die Topathleten für den kommenden Tag präsentiert. Unter ihnen auch Lindsey Webster, Marcella Vassinova, Nico Molino und natürlich die baskische Läuferin Oihana Azkorbebeitia. Oihana reiste auch als führende der Skyrunning World Serie nach Zeanuri.

Das Rennen selbst Gorbeia Suzien führte über 33 Kilometer mit 2500 Höhenmeter im Anstieg über einen abwechselnd gut laufbaren, aber auch mit durchaus technischen Abschnitten gespickten Kurs. Hierbei war der namengebende Gorbeia mit seinen 1482m Höhe der höchste Punkt des Rennens. Hatten viele auf einen Goldenen Herbsttag gehofft, präsentierte sich die Gegend um Zeanuri am Renntag komplett in Nebel und Wolken gehüllt. In der Nacht hatte es geregnet und die Strecke war dadurch zu einer technisch schwierigen Angelegenheit geworden.

Der Sieger Nico Molino im Ziel.

Um 9 Uhr startete dann das Elitefeld auf die Strecke. Beeindruckend, in welchem Tempo hier das Rennen angegangen wurde. Vor allem ein Athlet stach auf der ersten Hälfte des Rennens herbei heraus. Bernard Cheruiyot, ein Kenianer, führte das Feld souverän an. Ihm dicht auf den Fersen Nico Molina und Damien Humbert, bis vor dem Rennen die beiden Führenden der Skyrunning Serie auch der spätere Zweitplatzierte Loic Robert war Teil der Verfolgergruppe. Im letzten Drittel musste Bernard aber den technischen Verhältnissen Tribut zollen und sowohl auch den späteren Sieger Nico Molino, als auch Loic Robert vorbeiziehen lassen. Bernard beendete das Rennen als dritter auf dem Podium.

Noemie Vachon

Den Gesamtsieg der Serie holte sich hierbei ebenfalls Nico Molino vor Damian Humbert, welcher beim Gorbeia Suzien als vierter das Ziel erreichte. Bei den Damen war das Rennen nicht weniger spannend. Die Frauen rund um Oihana, Lindsey, Iris Pessey und Noemie Vachon lieferten sich ein spannendes Kopf an Kopf Rennen mit immer wieder wechselnder Führung. Im finalen Downhill konnte sich dann aber die Französin Noemie Vachon überraschend auf den ersten Platz schieben und gab diesen auch nicht mehr her. Den zweiten Platz belegte nur Sekunden hinter ihr die baskische Läuferin Onditz Iturbe. Drittplatzierte an diesem Tag Lindsey Webster.
In der Gesamtwertung ergab sich hierbei folgendes Bild. Lindsey Webster konnte ich mit ihrem dritten Platz zu ihrer eigenen Überraschung den Gesamtsieg holen, dahinter folgend Oihana Azkorbebeitia und Maite Maiora.

Das Wochenende war insgesamt eine großartige Veranstaltung. Die Organisation funktionierte perfekt und wir wurden herzlichst von den Basken empfangen. Die gesamte Region um Zeanuri bot eine perfekte Kulisse für das Finale und die Freundlichkeit und die Begeisterung der Einheimischen Bevölkerung für dieses Rennen wird mir lange in Erinnerung bleiben. Dies zeigte sich auch noch am Abend bei der Preisübergabe und anschließender After Race Party mitten auf dem Dorfplatz.
Die Skyrunning World Serie wird auch 2023 wieder stattfinden. Die Termine hierzu werden in den kommenden Wochen veröffentlich.

Text & Fotos: Lars Schweizer