Südafrikanischer Topläufer bricht 50km-Weltrekord

Der 37-jährige dreifache Olympiateilnehmer und Weltklasse-Marathonläufer Stephen Mokoka aus Südafrika (Bestzeit 2:07:40 Std./2015) hat in seiner Karriere schon viele Marathonrennen bestritten. Jetzt hat er Sportgeschichte geschrieben. In seinem ersten 50km-Laufevent, das am 6. März 2022 im südafrikanischen Port Elizabeth zum zweiten Mal stattfand, konnte er einen neuen Weltrekord aufstellen. Der Roadrunning-Star beendete die Distanz in einer Zeit von 2:40:13 Stunden.
Mokoka pulverisierte den vorherigen Weltrekord über 50km (2:42:07 Std.) aus dem Jahr 2021, der von Ketema Negasa (Ethiopien) aufgestellt wurde. Sein jetziger Weltrekord ist nicht nur ein Glanzstück für sein Heimat- und Veranstalterland, sondern ließ auch sein Aufgeben beim olympischen Marathonlauf in Sapporo 2021 schnell vergessen.

Mokoka folgte mit weiteren Mitläufern dem Pace-Maker bis km 35, um danach mit einem km-Abschnitt in 2:56 min. den Grundstein für seinen Weltrekordplan zu legen. In einem restlichen Solorennen hielt er sein Tempo bis zum Zielstrich und gewann mit nahezu 4 Minuten Vorsprung. Im ersten Interview äußerte sich der Sieger: “Es ist hart, ich bin happy, es ist ein langes Rennen, aber ich habe es genossen.” Im Männer-Rennen war Tete Dijana (ebenfalls RSA) mit 2:44:09 Std. erster Verfolger von Mokoka vor seinem Landsmann Edward Mothibi (2:45:27 Std.).

Im eigenständigen Frauen-Rennen war die Rekordverbesserung (3:04:24 Std. im Vorjahr durch Irvette van Zyl/RSA) ebenso das Ziel, doch dieses gelang nicht ganz. Dennoch dominierte Amelework Bosho (Ethiopien) mit glänzenden 3:04:58 Std. und ähnlich großem Vorsprung wie der Männersieger. Rang 2 ging an die Kenianerin Shelmith Muriuki in 3:08:29 Std. vor der Vorjahressiegerin und Weltrekordlerin Irvette van Zyl aus Südafrika (3:13:22 Std.).

Die Siegerin im Frauenrennen Amelework Bosho.

Europarekord durch Neustarter aus Frankreich

Auf Rang fünf überraschte der junge Franzose Guillaume Ruel mit einem neuen Europarekord über die 50km-Distanz (2:47:24 Std.), den zuvor der Spanier Arrospide während der WM 2019 in Rumänien als Gesamtsieger mit 2:47:42 Std. aufgestellt hatte. Ruell war bisher als U-23-Meister seines Landes im 21,1km-Lauf und Marathon aufgefallen, konnte jedoch bereits in 2021 als Französischer Meister im 100-km-Lauf (6:42:48 Std.) Ultralauferfahrung vorweisen. Er war einzigster Europäer in Südafrika. Auf Rang vier lief Mabothile Lebopo (Lesotho) in der Altersklasse 45-49 Jahre eine neue Weltbestmarke mit 2:45:59 Std.

Als Kommentar zu der großartigen Veranstaltung äußerte sich der Renndirektor Nick Bester wie folgt: “Als ich mich der Ziellinie näherte, dachte ich, wir könnten ein weiteres Mal den Weltrekord brechen – das ist genau das, was wir heute getan haben!”

Der Nedbank #Runified 50km in Port Elizabeth ist das einzige Ultrarennen weltweit, das ein World Athletics Label erhalten hat.

Text: Frank Dietzel