Projekt “Köln läuft auf Zeit” gestartet

SZENE. Das einmalige an diesem Projekt dürfte sein, dass es die erste analoge Startmöglichkeit seit den Einschränkungen durch Covid 19 in Deutschland bietet. Zwar kann man nicht von einem normalen Laufwettbewerb sprechen, doch kommt man bei der Veranstaltung am Fühlinger See einem solchen in einigen Punkten sehr nahe. Eine behördliche Genehmigung, das darf man annehmen, hätte es in Coronazeiten aus Sicherheitgründen wohl nicht gegeben, wenn nicht die Stadt Köln als Veranstalter mit im Boot säße.

Worum geht es? Fünf Wochen lang, vom 13. Mai bis 14. Juni, bietet das Team von Fit Köln in Kooperation mit dem Langlaufverein LLG80 Köln, der Zeitmessfirma Mikatiming sowie den Sponsoren Rhein Flanke und PSD Bank die Möglichkeit an, am Fühlinger See im Kölner Norden täglich innerhalb von drei Stunden Läufe zu absolvieren. Die Distanz um die Regattastrecke und See 7 ist 5,4 km lang und mit drei Zeitlaufmatten ausgestattet, die gleichzeitig als Start und Zielpunkt dienen. Es gibt zwei Kategorien: Funläufer und Topläufer. Erstere absolvieren ihre Strecke in der Woche von 17-18:30 Uhr, letztere von 18:30-20 Uhr. An Wochenenden läuft man von 10-11:30 bzw. 11:30-13 Uhr. Wer keinen eigenen Chip hat, kann sich vor Ort einen leihen und ggf. für fünf Wochen behalten. Wer mag, könnte jeden Tag laufen, wobei man sich nicht auf eine Runde beschränken muss. Gewertet wird täglich die schnellste Runde. Mikatiming veröffentlicht zeitnah eine tägliche Rangliste und eine Gesamtrangliste, nach Geschlechtern und Altersklassen getrennt, wie es sich gehört. Vier bis sechs Helfer betreuen täglich die Veranstaltung. Um die behördlichen Auflagen wegen Corona einzuhalten, starten die Teilnehmer nicht im Pulk, sondern wie beim Einzelzeitfahren der Radler mit ca. 20 Sekunden Abstand. Bei Überholvorgängen bietet die Strecke genügend Platz für den gebührenden Abstand.

Am 13. Mai ging das Ganze bei lausigen Temperaturen und heftigem Wind an den Start. Am zweiten Tag am 14. Mai waren die Bedingungen etwa ähnlich. An den beiden ersten Tagen gingen 47 Läufer an den Start, 33 Männer und 14 Frauen. Das sei, für die erst sehr kurz vor Start publizierte Presseinfo, ganz ordentlich, sagte einer der Organisatoren. Am Wochenende erwarte man dann deutlich mehr Läufer und hoffe auf insgesamt 500 Teilnehmer. Die schnellsten Athleten an den ersten Tagen waren Sven Aßing (18:40 min), Arne Greskowiak (20:29 min) und Rainer Becker (21:44 min). Von den Frauen waren Meike Herbers (24:44 min) Imke Hohn (29:43 min) und Elisabeth Fiedler (30:15 min) am flottesten unterwegs. Wie sich die folgenden Ergebnisse gestalten, ist auf www.fit-koeln.de nachzuverfolgen. Dort besteht auch die Anmeldemöglichkeit. Die Teilnahme ist kostenlos. (von Michael Schardt)